Der Zen-Pinsel-Weg (jap. Shodo) gilt im Fernen Osten als die “wesentlichste” der Zen-Künste, da in ihr der Herz-Geist (jap. Kokoro) des Künstlers besonders zum Ausruck kommt. Bei Zenzentrum.de heißt es dazu treffend:
Für die Kalligraphie benötigt man Herz und die traditionellen Werkzeuge: Pinsel und Papier. Hinzu kommen Elemente wie Aufbau, Dekoration, Tinte, Bewegung, Raum etc. Am schwierigsten ist die Technik, die es dem Künstler ermöglichen soll, in einem Augenblick, gleich einer Sternschnuppe, über sein Werk zu herrschen. Man kann auch müheloser Kalligraphie machen, doch erst die Beherrschung dieser Technik lässt die Bilder sprechen und verleiht ihnen eine Seele. Kalligraphie macht man nicht mit den Händen, sondern mit dem Traum, den man in Herzen trägt.
Das dabei entstehende Werk wird häufig als Kalligraphie bezeichnet. Jedoch geht es eben nicht darum möglichst kunstvoll einen Schriftzug zu gestalten, sondern um den Ausdruck lebendiger Zen-Erfahrung. Im japanisches wird dieses “Kunstwerk” als Bokuseki bezeichnet, was mit Tuschspur übersetzt werden kann.
Ein sehr lebendiger Kalligraphiemeister unserer Zeit ist Kazuaki Tanahashi. In dem Artikel findet sich ein Link zu einem lesenswerten Interview, als auch ein sehr schöner Videoclip seiner künstlerischen Tätigkeit.
Quelle: Lexikon der östlichen Weisheitslehren: Buddhismus, Hinduismus, Taoismus, Zen
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